Kunst

Kunst

Hier gibt es besondere Kunst im Bezug zur Familie Holzschuher

Ein besonderer Fund mit Bezug auf die Familie Holzschuher in einem Auktionshaus


Wir danken dem Auktionshaus und dem Eigentümer des Glases für die Erlaubnis zur Darstellung auf dieser Webseite.



Kugelfussbecher mit Wappen der Nürnberger Patrizierin Anna Felicitas Holzschuher


Farbloses Glas mit leicht hochgestochenem Boden und Abriss. Drei angeschmolzene, gedrückte Kugelfüße mit Abrissnarben. Zylindrische, gedrungene Wandung mit geschnittenem, teils poliertem Dekor: frontal bekröntes, viergeteiltes Wappen mit holländischen Holzschuhen, Sarazenen-Brustbildern und einem Kreuz in der Mitte, gerahmt von zwei gegenständig angebrachten Lorbeerzweigen; gegenüberliegend Initialen ''AFH'', eingebettet in ein reiches Kalligraphenwerk aus C-Schwüngen, dazwischen eine blankpolierte Verkleinerungslinse. H. 7,5cm Der Kugelfußbecher wird von Meyer-Heisig als die zweite Grundform der Nürnberger Gläser neben den Hohlbalusterpokalen und Zylinderbechern bezeichnet. Hans Uwe Trauthan enträtselt in seinem Artikel für das DDG-Journal das auf dem Becher gravierte Wappen. In diesem markanten heraldischen Fall handele es sich um ein ''redendes Wappen'': der alte holländische Holzschuh weise auf das uralte Nürnberger Patriziergeschlecht der Holzschuher hin, das aus den Niederlanden stammen soll. Wolf Holzschuher (gestorben 1547) wurde aufgrund seines Einsatzes gegen die Sarazenen in Nordafrika zum Ritter geschlagen. Das Kreuz des portugiesischen Christus-Ordens wurde in die Herzstelle gelegt. Die Initialen ''AF'' lassen davonausgehen, dass damit Anna Felicitas Holzschuher von Neuenbürg gemeint wurde, die am 26. April 1662geboren wurde. Da die Veredelung des Bechers nur auf ihre Persönlichkeit verweist, vermutet der Autor, dass das Glas im Zeitraum zwischen ihrer Geburt und Vermählung im Jahre 1683 gefertigt wurde. Die Zuschreibung an den Nürnberger Glasschneider Heinrich Schwanhardt erfolgte aufgrund der stilistischen Merkmale wie die typischen Kalligrafien, die Verkleinerungslinse und die Ausführung der Lorbeerzweige (agraffenartiges Element). Provenienz: Jens Mehlis, Auktion 82, 2016, Kat. Nr. 3653, davor Privatsammlung Raum Augsburg. Lit.: Hans Uwe Trauthan, Holzschuhers kostbare Kugelfüßchen - ein fragiles Objekt barocker Glaskunst wird enträtselt, in: dgg journal, Jahrgang 16, 3/2017, S. 14-21. Lit.: Erich Meyer-Heisig, Der Nürnberger Glasschnitt des 17. Jahrhunderts, S. 24, WT76 Lit.: Johann Siebmacher, Band 2, S. 40


Nürnberg, Heinrich Schwanhardt, vor 1683


https://www.auctions-fischer.de/


Text und Bilder (2): © Auktionshaus Dr. Jürgen Fischer GmbH & Co. KG, Heilbronn

Zu diesem Glas gibt es ausführliche Informationen in einer wissenschaftlichen und exzellent bebilderten Veröffentlichung von Hans Uwe Trauthan.


Titel: Holzschuhers kostbare Kugelfüßchen - ein fragiles Objekt barocker Glaskunst wird enträtselt


Veröffentlicht im dgg journal, Jahrgang 16, 3/2017, Seite 14-21, Herausgeber: Deutsche Glastechnische Gesellschaft e. V.


Der Sonderdruck steht im Holzschuher History Archiv in Augsburg und im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg zur Einsicht zur Verfügung.


K10plusPPN:

https://opac.k10plus.de/DB=2.299/PPNSET?PPN=1578542715




Genealogische Information zu Anna Felicitas Holzschuher von Neuenbürg der dieses Glas zugeschrieben wird.


Anna Felicitas Holzschuher von Neuenbürg (*1662 +1712) ist die Tochter von Georg IV. Holzschuher von Neuenbürg (*1629 +1679) und  Anna Catharina Welser (*1634 +1666). Sie heiratet 1683 den Nürnberger Genealogen, Historiker und Losungsrat Jacob Wilhelm Imhof (*1651 +1728) und bekommt die drei Kinder Anna Maria (*1684), Maria Anna Felicitas (*1689) und  Jacob Wilhelm (*1691).

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